Offshore-Kanu vom Feinsten

29 Jun

Jens und Christoph beim Hawaiian Sportsfestival in Rerik

Lohnt es sich überhaupt noch einen Bericht über das Hawaiian Sportsfestival in Rerik an der Mecklenburger Ostseeküste zu schreiben wenn man das siebte Mal an dem Event teilnimmt?  UND OB!

Denn 1.) bietet die Ostsee jedes Jahr ein ganz anderes Bild                                                                                               2.) Wind und Wetter sind immer anders und                                                                                                   3.) die Regatten gestalten und entwickeln sich auch immer weiter.

Und so war es in diesem Jahr – bereits am Donnerstagmorgen machten Christoph und ich uns auf den Weg. 8 Uhr, Sonne, 23 Grad, 2 Mann, 2 OC1 und der neue Vereins-OC2 „Moby & Dick“ – Rerik kann kommen! Doch bereits in Hamburg schien die Welt untergehen zu wollen. Heftige Gewitter mit ungewöhnlichen Wolkenformationen begleiteten uns die letzten 150 Km auf der Fahrt zum Ostseebad Rerik. Aber kaum eingetroffen hörte es auf zu regnen.  Jedoch war die Aussentemperatur auf 13 Grad gefallen. Zwei Stunden später war dann der ganze Spuk vorbei – fast wolkenfreier Himmel, angenehme 18 Grad Luft- & Wassertemperatur luden uns zu einer ersten Trainingseinheit mit dem OC2 vor die Seebrücke ein.

Die Bedingungen, mit etwa 40 – 50 Zentimeter Wellenhöhe, waren für das erste „einschwabbeln“ genau richtig, da wir ja erst seid einigen Wochen auf der Werre als Duo trainieren.

Etwas überrascht wurden wir von der Ankündigung des Veranstalters das die Zweier-Surfski & OC-Regatta bereits am Freitagnachmittag stattfindet.                                                                                               Und auch die WINDFINDER-Prognosen für Freitag behielten recht – Windstärke 4 – 6, in Böen 7 – Wellenhöhe 1 – 2 Meter!!!!

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Und so machten sich Christoph und ich also bei recht ruppigen Bedingungen auf die 23 Km lange Regattasrecke von Rerik nach Börgerende (vorbei an Kühlungsborn und Heiligendamm).

Auf den ersten 8 Km wurde das Paddeln noch durch den Umstand erschwert, dass die Dünung von links hinten auf das Boot zu lief, wodurch der Ausleger einige Male versuchte in einer Eigendynamik uns von Boot zu werfen. Dann half, wiederholt, nur Christophs beherztes nach links auf die Ama (Ausleger) werfen während ich auf dem hinteren Platz mit Paddelunterstützung versuchte das Boot die Wellenberge hinunter zu steuern. Leider versagte die Videokamera ihren Dienst von diesem Teufelsritt.   Nachdem die Küste aber weiter nach links abknickte und in der Ferne Kühlungsborn zu sehen war, kamen wir mit den Bedingungen etwas besser zurecht.  Aber auch auf den weiteren 15 Kilometer „kämpften“ wir immer wieder mit dem Umstand das die Steuerfinne durch die engen, steilen Wellen aus dem Wasser gehoben wurde und ich nur noch über mein Paddelblatt die Richtung halten konnte.               Nach 1:54 Std. erreichten wir als Viertplatzierte, mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken, den Strand von Börgerende ohne als einzigstes Team gekentert zu sein! Unsere GPS-Uhren zeigten uns eine beachtliche Durschschnittsgeschwindigkeit von 12,6 Km/h und eine Maximalgeschwindigkeit von 18,7 Km/h an. Zum Vergleich – auf der Werre freuen wir uns wenn wir mal 11 Km/h erreichen.

Und dann kam der Samstag – Einerkonkurrenz! Dieses Mal verlief die 21 Km lange Regattastrecke von der Insel Pöel (Timmendorf), vorbei an der Halbinsel Wustrow zurück nach Rerik. Im Massenstart, zusammen mit den Surfskifahrern, machte sich die 48 Oceansport-Kanuten auf den Weg. Der Wind hatte noch etwas mehr auf West gedreht und blies mit 4-5 Windstärken optimal von hinten. Auch die Wellenrichtung war für diese Route perfekt und die Höhe mit 1 – 1,5 Metern bot den Kanuten mit den etwas kürzeren OC1 ideale Bedingungen. Auch hier konnten Christoph und ich mit vielen surfs gut im Teilnehmerfeld mithalten. Mit über 11 Km/h  im Schnitt und Topspeed mit über 17 Km/h  erreichten wir beide in unter 2 Stunden das Ziel.

Wie schon bei der OC2-Regatta am Vortag sorgte die DLRG mit 5 Motorbooten für eine sehr gute Streckensicherung. Schon fast verwunderlich das bei diesen Bedingungen an beiden Regattatagen keinerlei Hilfe in Anspruch genommen werden musste.

Nach der abendlichen Siegerehrung im Gemeindehaus trafen sich die Sportler noch zum ausgiebigen Feiern und klönen auf dem Campingareal.

Dieses Jahr haben wir es endlich wahr gemacht – wir haben noch einen Tag dran gehängt.                   Nach dem Katerfrühstück ging es zunächst mit unseren OC1 auf´s Wasser und zum krönenden Abschluss am Nachmittag noch einmal mit unserem OC2 für 9 Km rund um die Seebrücke.

Endlich ausgetobt und mit 65 gepaddelten Kilometern  in 4 Tagen machten wir uns dann am Montag auf den Heimweg.

Das HSF 2018 kann kommen – aber zuvor geht es in 4 Wochen schon wieder an die Ostsee, wenn im benachbarten Warnemünde das OCO 2017 zum Ritt auf den Wellen einlädt.